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  • AutorenbildAleksandra Walter

Antennen ausfahren

Aktualisiert: 24. Sept. 2020

Was in Patient*innen vorgeht, können wir nie genau wissen. Empathie ist dabei ein Schlüsselwort. Nehmen Ärzt*innen bewusst Abstand von Emotionen? Manches Mal kommt es mir so vor … Aber warum könnte das denn sein? Ich glaube, um fokussiert und lösungsorientiert an einem Heilungsweg arbeiten zu können: Emotionen lenken ab. Aber gilt das auch für Kommunikation?


Denken wir an die grauenvolle Situation, dass unser Kind zum Beispiel einen Lehrer bekommt, der einfach kein Pädagoge ist. Genauso unangenehm ist ein Arzt, der einfach kein Behandler ist. Was geht in diesen Beispielen schief? Beide Personen können sich nicht auf ihr Gegenüber einlassen. Gerade bei Lehrern und Ärzten wäre das schlimm. Ich persönlich habe mit einigen glänzenden Brillanten gearbeitet - aber auch mit manchem ungeschliffenen Diamanten. Deshalb mache ich mir naturgemäß meine Gedanken.


Brillant sein

Aus kommunikationswissenschaftlicher Sicht führt kein Weg an Empathie vorbei. Das bedeutet, wir können die Emotionalität von Patient*innen nicht wegwischen, sie ist da. Und ohne Grundempathie kommt keine erfolgreiche Kommunikation zustande. Da kann man noch so großartige Fakten auftischen – der Patient „kapiert sie einfach nicht“, weil er sich zuerst einmal selbst verstanden fühlen muss, um danach die Informationen aufnehmen zu können.


Strategisch sind wir daher gut beraten, den emotionalen Themenkomplex zu überblicken: Ein lohnender Schritt beim Verstehen-Wollen von inneren Prozessen, die ein Patient durchmacht, sind (Trommelwirbel) Selbsthilfegruppen; passend zum medizinischen Diagnosespektrum eine wahre Wissensquelle! Denn die Themen von Selbsthilfegruppen samt Literatur-Empfehlungen verraten uns genau, mit welchen Emotionen und Gedanken unser Gegenüber im Wartezimmer zu kämpfen hat. Manches davon ist überraschend wie ein Halloween-Gag.


Selbstverständlich kann ich mich nicht einfach in einen anderen Menschen hineinversetzen. Kenne ich aber die Ausgangssituation meines Gegenübers, kann ich besonnen und lösungsorientiert agieren und dabei auf die Person angemessen eingehen. Informationen über Selbsthilfegruppen-Websites sind eine gute Quelle. Wie bereiten Sie sich auf Ihre Patient*innen vor?


Blog-Ende. Lieben Gruß, AWende.


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Verzeichnis der österreichischen Gruppen: https://www.selbsthilfe.at/

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